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Mortalität - 7
 
 

Ein spezielles Maß, das die Mortalitätsforschung für die Bedeutung einzelner Todesursachen nutzt, ist der Verlust an Personenjahren (Differenz von durchschnittlicher Lebenserwartung und Sterbealter), die sogenannten "verlorenen Jahre". Drei Viertel dieser verlorenen Jahre werden z. Z. weltweit durch allein vier Krankheiten verursacht: Durchfallerkrankungen, Masern, Tuberkulose und Malaria. Sie verlaufen vorwiegend bei den ganz jungen oder ganz alten Menschen tödlich, oder bei den mittleren Jahrgängen, wenn diese - zumeist vor Hunger! - geschwächt sind. Diese Krankheiten gehören zur Gruppe der infektiöse und parasitäre Krankheiten, auf welche z. Z. weltweit insgesamt etwa ein Drittel aller Todesursachen entfallen. Was im Jahr 1990 zu einem Verlust von 265 Millionen Personenjahren geführt hat.

Die wichtigsten Todesursachen in der Welt 1997 und Sterbefälle in Industrie- und Entwicklungsländern nach Todesursachen 1985 und 1997 (in Prozent)

Quellen: SCHULZ 1999, S. 381, 382 zitiert nach World Health Report 1998

Bei der Interpretation von Globalzahlen, aber auch von nach Industrie- und Entwicklungsländern differenzierten Angaben ist die Differenziertheit des Sterberisikos nach unterschiedlichen Gruppen zu berücksichtigen. Wenn dem Risiko der Mütter- und Säuglingssterblichkeit im Verhältnis zur Gesamtmortalität selbst in Entwicklungsländern eine vergleichsweise kleine Bevölkerungsgruppe ausgesetzt ist, so ist die Sterblichkeit innerhalb dieser Gruppe doch überproportional groß. Auch das Risiko einer Malariaerkrankung ist regional sehr unterschiedlich und korreliert sehr stark mit der Klimazone. Weiterhin ist bei einigen Daten zu berücksichtigen, dass Todesursachenstatistiken in Entwicklungsländern oft aus hospitalbasierten Hochrechnungen abgeleitet werden. (Schulz 1999, S. 380)

Die wichtigsten Todesursachen in Deutschland 1914, 1953 und 1998
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