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Mortalität - 2
 
 

Die Sterblichkeit von Populationen setzt sich aus den Sterblichkeiten von Individuen zusammen, die ebenfalls standardisierbaren Lebensabläufen folgen. In der Humanökologie wird zunächst zwischen den maximal möglichen Lebenserwartungen unterschieden, deren Differenzen sowohl genetisch begründet als auch durch die Lebensweise beeinflusst werden können . Daneben treten im Leben der meisten Menschen Ereignisse auf, die in unterschiedlicher Intensität temporär oder permanent diese theoretisch mögliche Lebenserwartung reduzieren (Kurven Ia bis Id), wogegen bislang keine Umstände bekannt sind, einmal erfahrene Verluste an Lebenserwartung wieder aufzuholen. Ein Spezialfall ist der unabhängig von der theoretischen Lebenserwartung eintretende Tod durch äußere Einwirkungen (Kurve III).

Abstrakte Lebensabläufe

Quelle: FREYE 1978, S. 153, ergänzt

  • I Idealer Lebensablauf eines Menschen mit höchster Lebenserwartung.
  • Ia Durch spätere Altersmultimorbidität (u. a. Arteriosklerose, Kreislaufschwäche) verkürzter Lebenslauf eines Hundertjährigen.
  • Ib Verkürzte Lebensdauer eines Menschen mit genetisch hoher Lebenserwartung, der aber durch früh auftretende Krankheiten (Gallensteine, Emphysembronchitis, Herzinfarkt) mit 64 Jahren stirbt.
  • Ic Lebenslauf eines Menschen mit primär hoher Lebenserwartung, der aber an einem Karzinom mit Metastasen frühzeitig stirbt.
  • Id Beeinflussung der Lebensbahn eines Menschen mit primär hoher Lebenserwartung durch eine Infektionskrankheit (z. B. Tbc).
  • II Lebensbahn eines Menschen mit genetisch bedingt stark reduzierter Lebenserwartung (z. B. Progerie-Syndrom u. a.).
  • III Lebensbahn eines Menschen mit primär hoher Lebenserwartung und tödlichem Unfall im 30. Lebensjahr.
  • Übersicht  
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