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Mortalität - 3 | |
| Die auf die Höhe der Sterblichkeit einwirkenden Einflüsse lassen sich sowohl nach der individuellen psychischen und biotischen Disposition (Vitalität bzw. Morbidität) als auch nach äußeren Bedingungen differenzieren. Zu letzteren gehören vorrangig: Diese Einflüsse verändern in Abhängigkeit von ihrer Wirkdauer, Intensität und Direktheit die Vitalität bzw. Morbidität einer Person. Sie reflektieren in spezifischer Weise die von der WHO deklarierten "Eckpfeiler der Gesundheit": Gesundheit ist danach ein Zustand des vollkommenen (!) körperlichen, geistigen und seelischen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheiten und Gebrechen. Andererseits steht die Morbidität einer Person gewissermaßen zwischen Gesundheit und Tod. Dennoch bedeuten Krankheiten und Gebrechen nicht zwangsläufig einen solchen Grad von Versehrtheit, dass daraus unmittelbar der Tod folgen muss. Das zeigt sich u. a. am hohen Anteil jener Menschen, die an Alltagsbeschwerden leiden , d. h. an solchen gesundheitlichen Störungen, die von der WHO ebenfalls als Krankheiten eingestuft werden, wie z. B. Missempfindungen, leichtere Beeinträchtigungen des Leistungsvermögens, Unpässlichkeiten. Häufigkeit von Alltagsbeschwerden in (West-)Deutschland bei Personen im Erwerbsalter
![]() Quelle: Gesundheits-Brockhaus 1990, S. 20.
Der Anteil jener Bevölkerungsgruppen, die mit größerer Wahrscheinlichkeit zum Ableben neigen, hat einen besonders starken Einfluss auf die Mortalität. Das betrifft vorrangig den Anteil kranker und alter Menschen, deren Sterblichkeit am höchsten ist. Dagegen ist in Regionen mit geringen Lebenschancen für die Jüngsten (Kleinkinder und Säuglinge) der Anteil der jungen Bevölkerung wichtig. Damit können Verzerrungen der Aussagen durch Unterschiede im Altersaufbau ausgeschlossen werden. Auch zeitliche und insbesondere räumliche Vergleiche werden so ermöglicht, sofern die entsprechende Bevölkerung nicht durch migrationellen Austausch mit Gruppen signifikant anderer Sterblichkeit zu stark strukturell überformt wird. So gibt es deutliche Unterschiede in der Sterblichkeit benachbarter Populationen mit relativ starkem Bevölkerungsaustausch (z. B. durch Landflucht in bestimmte Metropolen der Entwicklungsländer), wodurch sich die Sterblichkeit in der Zielpopulation ändern kann. |
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