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Natalität - 4 | |
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| In der Bevölkerungsgeographie steht also die "tatsächliche Fruchtbarkeit" in ihren Teilmengen als durchschnittlich realisierte Fruchtbarkeit verschiedenen Niveaus der potentiellen Fruchtbarkeit gegenüber. Die jeweilige Differenz ist keineswegs hierarchisch gegliedert, sondern ergibt sich durch Überlagerung von Komponenten unterschiedlicher Systeme, von denen viele nicht einmal eindeutig zuzuordnen sind. So kann z. B. Kontrazeption generell aus medizinischen Gründen erfolgen, bei bestimmten Methoden jedoch juristisch oder religiös reglementiert oder ökonomisch unzugänglich sein. Darum ist für die Geographie eher die praktische Wirkung in ihrer räumlichen Differenziertheit von Bedeutung, damit insbesondere die räumliche Vergleichbarkeit nicht leidet.
Die wahrscheinlich größte Anzahl Kinder, die jemals von einer einzelnen Frau geboren wurde*, geht allerdings noch weit darüber hinaus. Im Jahre 1503 verstarb im württembergischen Bönigheim Frau Barbara Schmotzerin, Ehefrau des Herrn Adam Stratzmann, die mit 18 Einzelgeburten, fünfmal Zwillingen, viermal Drillingen, einmal sechs und einmal sieben Kindern insgesamt 29 Geburten gehabt und damit 38 Söhnen und 15 Töchtern, also 53 Kindern das Leben geschenkt haben soll! Der Fall ist durch eine glaubhafte Chronik erhalten im Gemminger Archiv, ein Kirchengemälde von 1508, den Untersuchungsbericht eines Hofbeamten an Kaiser Maximilian I. aus dem Jahre 1509 sowie eine Dokumentation im Rathaus von 1650 bestätigt. |
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