| ! |
Wirtschaftliche Strukturmerkmale der Bevölkerung - 6 | |
Hinsichtlich der ökonomischen Differenzierung der Bevölkerung ist es hier nochmals notwendig, über die Stellung der Frauen in der Gesellschaft zu sprechen, denn alle mit Qualifikation, Arbeit und Erwerbstätigkeit, Besitz und Einkommen sowie politischer Verantwortung in Zusammenhang stehende Fragen haben zusätzlich noch eine sexualspezifische Komponente. Diese wirkt sich unterschiedlich stark auf die Bevölkerungsentwicklung aus, was einerseits in der natürlichen Rolle der Frau im Prozess der Reproduktion begründet ist, andererseits aber insbesondere die allgemeinen rechtliche Ungleichheiten zwischen Mann und Frau in den verschiedenen Gesellschaften ausdrückt, wie am Beispiel der unterschiedlichen Beteiligung von Frauen zu sehen ist. In der regionalen Differenzierung verbergen sich dahinter noch weitere Ungleichheiten, Ungerechtigkeiten und sogar Rechtlosigkeiten. So ist die Lage der Frauen in den Entwicklungsländern deutlich von der in den Industriestaaten zu unterschieden, was zu einer Verschiebung der Beteiligung zu ungunsten der Frauen bei fast allen sozialen Koeffizienten führt, wobei die Merkmale in Tabelle (Frauenbeteiligung) besonders signifikant sein dürften. ![]() Eine spezifische Verknüpfung von wirtschaftlicher Tätigkeit und Altersstruktur der Bevölkerung ist über die Zeitspanne gegeben, in welcher Personen aus altersspezifischen Gründen an der Erwerbstätigkeit beteiligt sein können oder nicht. Im Bericht der OECD (Organization for Economic Cooperation and Development) von 1997 wird ausgesagt, dass in Zukunft in den meisten hochentwickelten Staaten die Zeitspanne, die ein Mensch ohne Erwerbsarbeit verbringt, länger sein wird als die Zeitspanne, während er einer Erwerbsarbeit nachgeht. In Deutschland betrug 1995 bei einer Lebenserwartung für Männer von 73 Jahren die mit Erwerbsarbeit verbrachte Zeit 36 Jahre, d. h. diese Periode ist durchschnittlich kürzer als die Lebenszeit ohne Erwerbsarbeit (37 Jahre). Die Gründe dafür liegen u. a. in der gestiegenen Lebenserwartung sowie der längeren Ausbildungszeit. Noch 1975 verbrachte ein männlicher Deutscher 42 mit und 27 ohne Erwerbsarbeit. (MÖCKLI 1999, S. 39) |
||
| ! |
|
|