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Gliederung der Bevölkerung nach biologischen Merkmalen - 5
 
 

Für die Bevölkerungsgeographie ist die Differenzierung der Menschen nach Rassen kein vordergründiges Problem. Die Wirksamkeit der biologischen Modi bei der Herausbildung der Rassen sind in der modernen Gesellschaft durch die Reduzierung der räumlichen Schranken auf soziale Komponenten beschränkt (ALEXEJEW 1987, S. 131), womit die geographischen Parameter der biologischen Evolution als überwunden anzunehmen sind.
Die Verteilung der Großrassen auf der Erde und die Veränderung dieser räumlichen Muster durch verschiedene Teilprozesse zu analysieren hat also einen eher konstatierenden Charakter, zumal wir davon ausgehen, dass die Menschen unabhängig von ihren rassischen Merkmalen gleichwertig sind. Allerdings existieren in vielen Gebieten auf der Erde ausgeprägte Gegensätze in den Lebensbedingungen der Menschen, welche sich oftmals als rassische oder ethnische Gegensätze zeigen. Sie treten als Unterschiede im generativen Verhalten und in der Mobilität auf und sind mit Merkmalen in der Siedlungs- und Wirtschaftsweise verbunden (KULS 1980, S. 58). Oft begegnen sie uns auch ganz offen als Rassenprobleme. Im klassischen Sinne sind das Auseinandersetzungen, die sich immer dann ergeben, wenn beim Zusammentreffen unterschiedlicher Kulturen nicht ausgestandene gesellschaftliche Konflikte über die erkennbare Zugehörigkeit zu einer Rasse ventiliert werden. Der "Andere" wird aufgrund seiner körperlichen Besonderheit als Individuum und Gruppe relativ leicht erkannt, denn nach rassischen bzw. physiognomischen Unterschieden lässt sich bequem generalisieren.


 
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