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Ausgewählte Migrationen in der Neuzeit - Überseeische Wanderungen - 3
 
 

Die jeweilige Gesetzeslage lief allerdings permanent der sich verändernden Struktur der Einwanderungswilligen bzw. der Auswanderungsbereitschaft der Bevölkerung in den von den USA bevorzugten Quellländern hinterher. Das dürfte einer der wichtigsten Gründe für die geringen Einwanderungszahlen der 1930er Jahre sein.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges nahm die Immigration wieder kontinuierlich zu, wobei politische Gründe in Zusammenhang mit dem sich entwickelnden Kalten Krieg eine stetig zunehmende Bedeutung hatten. Dennoch wurden die Einwanderungszahlen der 1920er Jahre erst wieder Mitte der 1950er Jahren erreicht .

Einwanderer in die USA 1931-1998, jährlich

Quelle: U.S. Immigration and Naturalization Service 2000, S. 19

Erst seit 1952 befinden sich in den USA das Einwanderungsrecht und der Erwerb der Staatsangehörigkeit in einem in sich geschlossenen Gesetz (Immigration and Nationality Act), das allerdings noch bis 1965 eine lange Liste von Ausschluss- und Deportationsgründen sowie eine Länderquotierung enthielt. Die Aufhebung letzterer beinhaltet keine vollständige Beseitigung der Selektion der Immigranten nach Vorzugsklassen ("preference classes") und keine Überwindung einer gewissen Totalquotierung. Dennoch dürfte damit die radikalste Änderung der US-amerikanischen Einwanderungsgesetzgebung eingeleitet worden sein, denn in der Folge veränderte sich die Herkunft der Immigranten fundamental: Noch bis Ende der 1950er Jahren dominierten die Europäer mit über 50 %, wurden in den 1960er Jahren von der Einwanderern aus Mittelamerika und der Karibik übertroffen und sind seit den 1970er Jahren sogar seltener als die Asiaten .

Einwanderer in die USA 1901-1998 in Dekaden nach Kontinenten

Quelle: U.S. Immigration and Naturalization Service 2000, S. 16
 
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