Das Maximum des relativen Wachstums ist heute bereits überschritten. Es lag mit knapp 2,5 % in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre. Auf der Erde lebten damals noch ca. 3,5 Milliarden Menschen, womit der absolute jährliche Zuwachs "nur" etwa 60 Millionen betrug. Bis heute ging die Wachstumsrate wieder auf 1,33 % zurück, aber bei einer Weltbevölkerung von sechs Milliarden Menschen bedeutet das eine Zunahme von rund 80 Millionen pro Jahr! Anders ausgedrückt: Trotz Rückgang der Wachstumsrate stieg die absolute Zunahme der Weltbevölkerung bisher noch weiter an. Darum hat sich die Zeitspanne, in welcher die Weltbevölkerung um jeweils eine Milliarde zunahm, bis heute auf zwölf Jahre verkürzt.
Quelle: UN Population Division, New York, 1998
Ein anderes Maß zur Beschreibung von besonders starkem Bevölkerungswachstum ist die Verdoppelungsrate, ein sich selbst erklärender Begriff, der von CZUBER bereits auf einzelne Staaten angewandt wurde. Retrospektiv lässt sich bei gegebener Zeitleiste feststellen, über welche Perioden sich die Verdoppelung der Bevölkerung vollzogen hat. Zukünftige Werte leiten sich aus Prognosen ab. Auch an diesem Beispiel wird deutlich, dass im globalen Maßstab die Dynamik der 1960er Jahre "überwunden" ist .
Quelle: Statistisches Jahrbuch der BRD für das Ausland, 1999, S. 208, ergänzt und angepasst
In der Verknüpfung von Wachstum und Verdoppelung der Bevölkerung mag vielleicht verblüffen, dass die nominalen Unterschiede auf den ersten Blick gar nicht so wesentlich erscheinen. Aber selbst geringste Unterschiede in der Wachstumsrate haben oft erhebliche Auswirkungen durch den sog. Zinseszins-Effekt. Danach stehen Wachstum und Verdoppelungszeit rein rechnerisch wie folgt im Verhältnis: Ein Wachstum von 1,5 % führt in 48 Jahren zur Verdoppelung, bei 2,0 % in 37 Jahren und bei 3,5 %, wie derzeit noch in einigen Ländern Afrikas, in etwa 22 Jahren!