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Der Bevölkerungsstand jeder räumlichen Einheit der Erde befindet sich in ständiger Veränderung.
Dieser Vorgang wird als Bevölkerungsentwicklung bezeichnet. Der Begriff bleibt in der Regel auf seinen quantitativen Inhalt - die Entwicklung von Einwohnerzahlen - reduziert, obgleich Entwicklung auch immer qualitative Komponenten hat; z. B. kann der Bildungsgrad einer Bevölkerung zunehmen. Einwohnerzahlen verändern sich durch Bevölkerungsbewegungen, welche in natürliche und in räumliche Teilprozesse unterteilt werden.
Die natürliche Bevölkerungsbewegung umfasst Geburten und Sterbefälle. Sie ist Ausdruck der realisierten mittleren Fruchtbarkeit (Fertilität) und der Sterblichkeit (Mortalität) einer Bevölkerung. In der Bevölkerungsstatistik einiger Staaten, z. B. in der BRD, sowie von einigen Demographen wird auch die Eheschließung (Heirat) und die Ehelösung (Scheidung) zur natürlichen Bevölkerungsbewegung gezählt (Statistisches Jahrbuch 1999, S. 42f), was zu erheblichen Missverständnissen führen kann.
Die räumliche Bevölkerungsbewegung wird in jene Teilprozesse untergliedert, die den Bevölkerungsstand verändern (Wanderungen), und solche, die keinen direkten Einfluss auf die Einwohnerzahl haben (z. B. der tägliche Weg zur Arbeit und zur Bildungsstätte, der nach Vollzug wieder nach Hause führt). Die Wanderungen (Migrationen) gliedern sich in Zuzüge und Wegzüge, deren rechnerische Verknüpfung auch als Wanderungsbilanz bezeichnet wird. Zeitlich unterschiedliche Einwohnerzahlen eines Gebietes bzw. eines Ortes lassen sich nach folgender einfachen Formel, der sog. demographischen Grundgleichung (vgl. BÄHR 1983, S. 179), berechnen:
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